FAQ's

Rechtliche Fragen und Genehmigungen

Muss jede Drohne in Deutschland registriert werden?

Ja, jede Drohne über 250 g Startgewicht muss gemäß EU-Vorschriften registriert werden. Ebenso müssen Drohnen mit Kameras oder Sensoren, die personenbezogene Daten erfassen können, unabhängig vom Gewicht registriert werden. Die Registrierung erfolgt beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) über das eID-System, und der Betreiber erhält eine eindeutige Registrierungsnummer, die sichtbar an der Drohne angebracht werden muss.

Welche Schritte sind notwendig, um eine Betriebserlaubnis für Drohnenflüge zu erhalten?

Für Flüge in der spezifischen Kategorie ist eine Betriebserlaubnis erforderlich. Schritte umfassen:

  1. Erstellung eines CONOPS (Concept of Operations).
  2. Durchführung einer SORA-Analyse (Specific Operations Risk Assessment).
  3. Einreichung dieser Dokumente beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) zur Genehmigung.
  4. Sicherstellung der Einhaltung aller technischen Anforderungen und Sicherheitsmaßnahmen.

Brauche ich eine Ausnahmegenehmigung für Nachtflüge?

Ja, für Nachtflüge ist eine Sondergenehmigung erforderlich, die beim LBA oder der zuständigen Landesluftfahrtbehörde beantragt werden kann. Voraussetzung ist eine ausreichende Beleuchtung der Drohne und gegebenenfalls erweiterte Pilotenqualifikationen.

Welche Versicherungen sind für den Betrieb einer Drohne erforderlich?

Eine Haftpflichtversicherung ist in Deutschland für alle Drohnen verpflichtend, unabhängig vom Einsatzzweck oder Gewicht. Die Versicherung muss Schäden abdecken, die durch die Drohne verursacht werden, einschließlich Personen- und Sachschäden.

Welche Anforderungen müssen für Flüge über bebauten Gebieten erfüllt werden?

Flüge über bebauten Gebieten sind streng reguliert. Voraussetzungen sind:

  • Betrieb in der spezifischen Kategorie.
  • Einhaltung der SORA-Analyse.
  • Genehmigung durch die zuständige Luftfahrtbehörde.
  • Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Fail-Safe-Systeme und Notfallprozeduren.

Technologie und Ausrüstung

Welche Sensoren können mit Drohnen kombiniert werden?

Drohnen können mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet werden, darunter:

  • RGB-Kameras für Fotografie und Kartierung.
  • Multispektralkameras für landwirtschaftliche Anwendungen.
  • Thermalsensoren zur Temperaturerfassung.
  • LiDAR-Sensoren für präzises Laserscanning und Geländemodellierung.

Welche Drohnensysteme eignen sich am besten für Laserscanning?

Für Laserscanning sind Drohnen mit LiDAR-Sensoren geeignet. Modelle wie die DJI Matrice-Serie in Kombination mit Sensoren wie der Zenmuse L1 bieten hohe Präzision und Effizienz.

Wie genau hängt die Präzision meiner Vermessung von RTK oder PPK ab?

Mit RTK (Real-Time Kinematic) oder PPK (Post-Processing Kinematic) können Vermessungen mit Zentimetergenauigkeit durchgeführt werden. RTK arbeitet in Echtzeit, während PPK eine nachträgliche Korrektur ermöglicht. Beide Systeme minimieren GPS-Abweichungen und verbessern die Datenqualität erheblich.

Flugkategorien und Reichweiten

Was bedeuten BLOS und VLOS?

  • VLOS (Visual Line of Sight): Flüge innerhalb der Sichtweite des Piloten.
  • BLOS (Beyond Line of Sight): Flüge außerhalb der Sichtweite, die erweiterte Sicherheitsmaßnahmen und Genehmigungen erfordern.

Welche Voraussetzungen gelten für BLOS-Flüge?

  • Betrieb in der spezifischen Kategorie.
  • Einsatz von Technologien wie ADS-B oder Radar, um andere Luftverkehrsteilnehmer zu erkennen.
  • Erstellung eines SORA-Berichts und Genehmigung durch die Luftfahrtbehörde.

Wie wird die maximale VLOS-Distanz berechnet?

Die maximale Distanz wird durch die Sichtbarkeit der Drohne und die Fähigkeiten des Piloten begrenzt. Faktoren wie Wetterbedingungen, Drohnengröße und Beleuchtung spielen eine Rolle. Typisch sind 500 m bis 1 km.

Schulungen und Zertifikate

Welche Schulungen sind erforderlich, um eine Drohne in der spezifischen Kategorie zu fliegen?

  • EU-Fernpilotenzeugnis A2.
  • Schulungen zu Luftrecht, Sicherheit und SORA.
  • Bei komplexen Einsätzen: Schulungen zu speziellen Sensoren oder Software.

Wie erhalte ich ein EU-Fernpilotenzeugnis (A2)?

  • Abschluss eines Theorie-Trainings und einer Prüfung bei einer anerkannten Stelle.
  • Nachweis praktischer Flugerfahrung.

Gibt es spezielle Kurse für Drohneneinsatz in der Vermessung?

Ja, wir bieten spezialisierte Schulungen zu:

  • UAV-gestützter Photogrammetrie.
  • LiDAR-Auswertung.
  • GIS- und CAD-Integration.

Betriebs- und Sicherheitsfragen​

Wie kann ich sicherstellen, dass meine Drohne den Sicherheitsstandards entspricht?

  • Technische Inspektionen:

    • Überprüfen Sie regelmäßig Propeller, Motoren, Batterien und Sensoren.
    • Stellen Sie sicher, dass keine Schäden oder Verschleiß vorliegen.
  • Firmware-Updates:

    • Halten Sie die Firmware der Drohne und der Fernbedienung stets auf dem neuesten Stand. Hersteller wie DJI veröffentlichen regelmäßig Updates zur Verbesserung der Sicherheit und Funktionalität.
  • Konformität mit gesetzlichen Vorschriften:

    • Kontrollieren Sie, ob Ihre Drohne den Anforderungen der CE-Kennzeichnung entspricht.
    • Stellen Sie sicher, dass die Drohne den EU-Drohnenklassen (C0 bis C4) zugeordnet ist und in der spezifischen Kategorie zugelassen wurde, falls nötig.
  • Vorfluginspektionen:

    • Führen Sie vor jedem Flug eine Sichtprüfung durch. Stellen Sie sicher, dass alle Komponenten sicher und funktionsfähig sind.
  • Dokumentation:

    • Halten Sie Wartungsberichte, Prüfprotokolle und Kalibrierungsnachweise bereit. Diese sind für Versicherungen und Behörden relevant.

Was ist bei der Wartung von Drohnen zu beachten?

  • Regelmäßige Wartung:

    • Propeller: Ersetzen Sie beschädigte oder abgenutzte Propeller.
    • Batterien: Prüfen Sie die Batterien auf Ladekapazität und physische Schäden.
    • Sensoren und Kameras: Reinigen und kalibrieren Sie die Sensoren regelmäßig, insbesondere bei Staub- oder Schmutzbelastung.
  • Software-Checks:

    • Prüfen Sie die Kalibrierung der Steuer- und Navigationssysteme über die Hersteller-Software (z. B. DJI Assistant).
  • Dokumentation:

    • Führen Sie ein Wartungslogbuch, um alle Inspektionen und Austauschmaßnahmen zu dokumentieren. Dies ist besonders wichtig für Drohnen, die in der spezifischen Kategorie betrieben werden.
  • Prüfintervalle:

    • Halten Sie sich an die vom Hersteller empfohlenen Wartungszyklen.

Welche Notfallmaßnahmen sind bei einem technischen Defekt während des Flugs vorgesehen?

  1. Failsafe-Systeme aktivieren:

    • Die meisten modernen Drohnen verfügen über Failsafe-Features, wie das automatische Rückkehrsystem (Return-to-Home, RTH). Konfigurieren Sie diese Funktionen vor dem Flug.
  2. Manuelle Eingriffe:

    • Falls möglich, versuchen Sie, die Drohne manuell sicher zu landen. Achten Sie dabei auf Hindernisse und Menschenmengen.
  3. Sicherheitszonen:

    • Planen Sie Ihre Flugrouten so, dass sie in Bereichen ohne hohe Risiken (z. B. abseits von Gebäuden oder Menschen) durchgeführt werden. Dies reduziert die Auswirkungen bei einem Ausfall.
  4. Meldung von Vorfällen:

    • Technische Defekte oder Schäden müssen der zuständigen Luftfahrtbehörde (in Deutschland z. B. dem LBA) gemeldet werden, insbesondere wenn Personen- oder Sachschäden entstanden sind.
  5. Checkliste nach dem Vorfall:

    • Überprüfen Sie nach einem Notfall die Ursache des Defekts. Dokumentieren Sie die Ergebnisse und treffen Sie Maßnahmen, um ähnliche Probleme in der Zukunft zu verhindern.